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Montag, 21. November 2022

STARS VON MORGEN – Der rhythmisch-virtuose Pianist JURE GORUČAN, 1.12.2022, Roter Salon der OESTIG LSG, 19h

Rhythmischer Pianist: Jure Gorucan. © Zeichnung: Maxim Seloujanov, Foto: privat, Plakat: OESTIG

 

STARS VON MORGEN – Der rhythmisch-virtuose Pianist JURE GORUČAN, 1.12.2022, Roter Salon der OESTIG LSG, 19h

 

In der von Komponist MAXIM SELOUJANOV ins Leben gerufenen Serie, Folge 27: Stars von Morgen im ersten Bezirk, treffen wir auf den rhythmisch brillanten und mitreißenden Slowenen JURE GORUČAN, der die Tasten des Klaviers ebenso temperamentvoll wie einfühlsam berühren kann. Als Pianist ist er einer der wenigen Tasteninstrument-Meister, der vor dem Klavier Schlagzeug studiert hat. Aber auch seine fantasievolle Seite wird in diesem Programm gefordert werden.

Er beginnt den Abend mit dem ältesten Werk: der Ballade Nr.4 f-Moll op.52 von FREDERIC CHOPIN aus dem Jahr 1842. Die ist die letzte der vier Balladen Chopins und daher von einer höheren musikalischen Komplexität durch weiterentwickelte Klangmittel geprägt. Sie ist lyrisch-nachdenklich und harmonisch vielfältig.

Eines der Schlüsselwerke im Schaffen von SERGEJ RACHMANINOFF ist dessen Klaviersonate Nr. 2, b-moll, Op.36, die der Meister 1913 erstveröffentlicht und dann aber 1931 von 25 Minuten auf 19 Minuten gekürzt hat, weil sie ihm zu überladen vorgekommen war. GORUČAN zieht die kürzere Fassung vor, um einem rhythmischen Zug gerecht zu werden.

Als das virtuoseste Stück für Klavier Solo von RAVEL gilt das 1908 geschaffene, dreiteilige „Gaspard de la Nuit“ (deutsch: „Schatzmeister der Nacht“) mit drei vertonten Gedichten („Ondine – Die Wassernixe Undine“, „Le Gibet – Der Galgen“ und „Scarbo – Ein listiger Kobold“) des vorromantischen Schriftstellers Aloysius Bertrand, dessen geschliffene Raffinesse in musikalischer Sprache Ravel inspirierte. Neben dem Element des Phantastisch-Grotesken enthält es typisch impressionistische Elemente, düster und diffus, teils melancholisch. Es hat eine tröpfelnd, verträumt wunderliche Melodie, die mit überkreuzten Händen, also sehr schwierig, zu spielen ist.

Wie für GORUČAN, geschaffen ist schließlich die Klaviersonate, BB 88, Sz.80 von BÉLA BARTÓK aus dem Jahr 1926. Das Werk ist tonal, aber höchst dissonant, wobei das Klavier auf perkussive Weise mit unregelmäßigen Taktarten verwendet wird. Unter Clustern wiederholter Noten ist die Melodie volkstümlich. Jeder der drei Sätze hat aber eine klassische Struktur, der zweite Satz ist ausgesprochen Basstasten-geprägt. Eine Aufführung dauert in der Regel 15 Minuten, BARTÓK schwebten aber 12 Minuten und 30 Sekunden vor.

Sitzplatz-Reservierung über rotersalon@oestig.at oder auf www.rotersalon.at

 

Wann: Do, 1.12.2022, 19h
Wo: Roter Salon der OESTIG LSG, Wipplingerstraße 20 EG, 1010 Wien

Freie Spende

Mittwoch, 1. Dezember 2021

STARS VON MORGEN – Der virtuose Pianist SIMONE LOSAPPIO, 17.12.2021, Roter Salon der OESTIG LSG, 19h30

Herausragender, virtuoser Pianist: SIMONE LOSAPPIO. © Malerei: Maxim Seloujanov, Fotos: Elfi Oberhuber, Plakat: OESTIG

 

STARS VON MORGEN – Der virtuose Pianist SIMONE LOSAPPIO, 17.12.2021, Roter Salon der OESTIG LSG, 19h30

 

Er ist eines dieser frühen Naturtalente, wie es sie nur selten unter den Pianisten gibt: der 23-jährige Italiener SIMONE LOSAPPIO. Vor zwei Jahren war er bereits in der Reihe im Roten Salon der OESTIG LSG von MAXIM SELOUJANOV,  Stars-von Morgen, zu Gast und sorgte für anerkennendes Staunen hinsichtlich seiner altersbedingt gefühlvollen Virtuosität. Diesmal muss er sich mit der „großen“ Kür von ausschließlich Sonaten befassen, die die “Geschichtenerzähler“ unter den Interpreten offenbaren, gerade wenn eine Sonate mit vier Sätzen bis zu einer halben Stunde dauert. – Aber es sind hier auch kürzere dabei, da es ja Komponisten gegeben hat, die die Sonate „revolutioniert“ haben.

Konventionell gebaut ist BEETHOVENs „Sonate Nr. 4 Es-Dur op. 7“ aus dem Jahr 1797, von Zeitgenossen „Die Verliebte“ tituliert, aufgrund der schmeichelnden Melodie des Hauptthemas und des stürmischen Charakters des Seitenthemas. ALEXANDER SKRJABIN gehört mit seiner einsätzigen, nur 12 Minuten dauernden „ekstatischen“ „5. Klaviersonate op.53“ aus dem Jahr 1907 als Ausdruck für das Gedicht „Le Poeme de l`Extase“ zu den „Verfremdern“.

18 Minuten dauert die „Klaviersonate Nr.2 op. 14“ von Russe SERGEI PROKOFJEV; sie ist wegen ihres mystischen d-Moll-Klangs und ihrer Widmung für einen befreundeten Selbstmörder außergewöhnlich. Von einer treibenden Rhythmik ist Ungar BÉLA BARTÓKs in der Regel 14 minütige (vom Komponisten aber mit 12,5 Minuten angesetzten) Sonate, Gr 80, in drei Sätzen aus dem Jahr 1926. LOSAPPIO wird daraus die 1. Etüde spielen. – Ein ungemein expressives Stück.



Sitzplatz-Reservierung und Covid-Info auf www.rotersalon.at

 

Wann: 17.12.2021, 19h30
Wo: Roter Salon der OESTIG LSG, Wipplingerstraße 20 EG, 1010 Wien

Freie Spende

Dienstag, 7. Mai 2019

STARS VON MORGEN – Pianist SIMEON GOSHEV spielt u.a. die geniale Rarität PANCHO VLADIGEROV 18.5.2019 im Roten Salon der OESTIG LSG

SIMEON GOSHEV ist Bulgare und bringt erstmals Bulgaren Pancho Vladigerov auf die Stars-von-Morgen-Bühne © Klavier-Malerei: Maxim Seloujanov, Fotos: privat, Elfi Oberhuber, Plakat: OESTIG

STARS VON MORGEN – Pianist SIMEON GOSHEV spielt u.a. die geniale Rarität PANCHO VLADIGEROV 18.5.2019 im Roten Salon der OESTIG LSG


Das zeugt für Durchsetzungskraft. – Bulgare SIMEON GOSHEV spielt den bulgarischen Komponisten PANCHO HARALANOV VLADIGEROV, der 1899 in Zürich geboren, in Berlin ausgebildet und von 1932 bis zu seinem Tod 1978 in Bulgarien geschätzt wurde. Bisher hatten wir noch keine Werke dieses selten gespielten Künstlers im Stars-von-Morgen-Serien-Rahmen. Dabei kommt Lilya Zilberstein-Doktorat-Student GOSHEV nach eineinhalb Jahren das zweite Mal in den Roten Salon. Zuvor brillierte er ebenfalls bei Komponisten, die die anderen Zilberstein-Studenten selten interpretieren, nämlich bei Mozart, Janácek und LISZT. – Letzteren wird er jetzt (neben den öfter gegebenen CHOPIN und SCARLATTI) wieder spielen, wobei das effektvolle „La Campanella“ titelwörtlich „Glöckchen“-haft erklingt, da es mit einer der selten benutzten, höchsten Tasten in der Klaviatur arbeitet und eine Octave-sprunghafte Herausforderung der Finger an der rechten Hand ist.

Aber zurück zu VLADIGEROV: Warum ist dieser Musiker so interessant? – Weil seine vierminütige „Melancholie“ aus „Aquarelles op.37“ tatsächlich wie ein melancholisches Aquarell daher kommt, gepaart mit einer geheimnisvollen Mystik. Die „Improvisationen“ aus „Episodes op. 36“ beginnen lyrisch fragend und nehmen über Hoch-Tief-Kontraste und Tonleiter-Effekte verträumte Dimensionen an. Dagegen ist die „Toccata“ daraus ein fantastisch wunderliches Abenteuer, in 16-tel Noten sehr schnell gespielt.

GOSHEV wird sich an diesem Abend noch zwei weiteren Herausforderungen stellen. Da wäre BEETHOVENs 1802 komponierte „Klaviersonate op. 31 Nr.3 Es Dur“, auch bekannt als Klaviersonate Nr. 18, die jener als letzte von drei Klaviersonaten im op. 31 zusammengefasst hat. Sie zeichnet sich ohne langsamen Satz durch „feinsinnige Spielfreude, starke motivische Arbeit und zuweilen italienische Einfärbung“ bei virtuosem Glanz und gelöster Heiterkeit aus.

Das ziemliche Gegenteil davon bieten Ungar BÉLA BARTÓKs – von 1,45 min bis 4,40 min dauernden – kurze „5 Stücke für Klavier op. 81“ aus dem Jahr 1926, oder poetischer betitelt „Im Freien“. Die Titel „Mit Trommeln und Pfeifen“, „Barcarolla“, „Klänge der Nacht“ und „Hetzjagd“ sind – zugleich folkloristisch wie avantgardistisch – sinngemäß dramatisch, expressionistisch und spannend.

weiterführende Info auf www.rotersalon.at

Wann: 18.5.2019, 19h30
Wo: Roter Salon der OESTIG LSG, Wipplingerstraße 20 EG, 1010 Wien
Freie Spende
Reservierungen unter: rotersalon@oestig.at