Rhythmischer Pianist: Jure Gorucan. © Zeichnung: Maxim Seloujanov, Foto: privat, Plakat: OESTIG |
STARS VON MORGEN – Der rhythmisch-virtuose Pianist JURE GORUČAN, 1.12.2022, Roter Salon der OESTIG LSG, 19h
In
der von Komponist MAXIM SELOUJANOV ins Leben gerufenen Serie, Folge 27: Stars
von Morgen im ersten Bezirk, treffen
wir auf den rhythmisch brillanten und mitreißenden Slowenen JURE
GORUČAN, der die Tasten des
Klaviers ebenso temperamentvoll wie einfühlsam berühren kann. Als Pianist ist
er einer der wenigen Tasteninstrument-Meister, der vor dem Klavier Schlagzeug
studiert hat. Aber auch seine fantasievolle Seite wird in diesem Programm
gefordert werden.
Er beginnt den Abend mit dem ältesten Werk: der Ballade Nr.4 f-Moll
op.52 von FREDERIC CHOPIN aus dem Jahr 1842. Die ist die letzte der
vier Balladen Chopins und daher von einer höheren musikalischen Komplexität
durch weiterentwickelte Klangmittel geprägt. Sie ist lyrisch-nachdenklich und
harmonisch vielfältig.
Eines der Schlüsselwerke im Schaffen von SERGEJ RACHMANINOFF ist dessen Klaviersonate
Nr. 2, b-moll, Op.36, die der Meister 1913 erstveröffentlicht und dann
aber 1931 von 25 Minuten auf 19 Minuten gekürzt hat, weil sie ihm zu überladen
vorgekommen war. GORUČAN zieht die kürzere Fassung vor, um
einem rhythmischen Zug gerecht zu werden.
Als
das virtuoseste Stück für Klavier Solo von RAVEL gilt das 1908 geschaffene,
dreiteilige „Gaspard de la Nuit“ (deutsch: „Schatzmeister
der Nacht“) mit drei vertonten Gedichten („Ondine – Die Wassernixe
Undine“, „Le Gibet – Der Galgen“ und „Scarbo – Ein listiger Kobold“) des
vorromantischen Schriftstellers Aloysius Bertrand, dessen geschliffene
Raffinesse in musikalischer Sprache Ravel inspirierte. Neben dem Element des
Phantastisch-Grotesken enthält es typisch impressionistische Elemente, düster
und diffus, teils melancholisch. Es hat eine tröpfelnd, verträumt wunderliche
Melodie, die mit überkreuzten Händen, also sehr schwierig, zu spielen ist.
Wie für GORUČAN, geschaffen ist schließlich die
Klaviersonate, BB 88, Sz.80 von BÉLA BARTÓK aus dem Jahr 1926. Das Werk
ist tonal, aber höchst dissonant, wobei das Klavier auf perkussive Weise mit
unregelmäßigen Taktarten verwendet wird. Unter Clustern wiederholter Noten ist
die Melodie volkstümlich. Jeder der drei Sätze hat aber eine klassische
Struktur, der zweite Satz ist ausgesprochen Basstasten-geprägt. Eine Aufführung
dauert in der Regel 15 Minuten, BARTÓK schwebten aber 12 Minuten und 30
Sekunden vor.
Sitzplatz-Reservierung über rotersalon@oestig.at oder auf www.rotersalon.at
Wann: Do, 1.12.2022, 19h
Wo: Roter Salon der OESTIG LSG, Wipplingerstraße 20 EG, 1010 Wien
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