Montag, 18. November 2019

DIE ROTE BRILLE – KAMMERKONZERT, „Solo pur“ kuratiert von MAXIM SELOUJANOV, 28.11.2019, Roter Salon der OESTIG LSG

„Die Rote Brille“ bringt Neue Musik in Solo-pur-Version – unter Kurator MAXIM SELOUJANOV. © Fotos: Kaapu Kamu, privat Brillengrafik-Hintergrund: Seloujanov/Sorokin Plakat: OESTIG


DIE ROTE BRILLE – KAMMERKONZERT, „Solo pur“ kuratiert von MAXIM SELOUJANOV, 28.11.2019, Roter Salon der OESTIG LSG, 19h30

Der diesmalige Kurator der Kammermusik-Reihe „Die rote Brille“, MAXIM SELOUJANOV, hat sich zu einem mutigen, künstlerisch feinen Zugang entschlossen: er lässt ausschließlich Soli von zwei Top-Interpreten spielen: vom erfahrenen Kärntner Cellisten ARNE KIRCHER – sowie vom jungen, finnischen Pianisten JOHANNES PIIRTO, bekannt für seine „atemberaubende Virtuosität und seine tief empfundenen Interpretationen“.

Die vom BMUKK zurecht als „Outstanding Artist“ dekorierte Österreich-Russin ALEXANDRA KARASTOYANOVA-HERMENTIN wird sich in ihrer Neuen Musik-„Hommage“ und „Aria“ auf den Barock-Komponisten DOMENICO SCARLATTI beziehen. Offensichtlich passt dazu auch SELOUJANOVs, 2007 komponiertes und jetzt uraufgeführtes „Ein Sujet für Klavier“. Von SELOUJANOV ist man recht anstrengende Werke gewöhnt, die jedoch nie belanglos oder fantasielos sind. Das Werk von REGINA ALFERY/RAIMUND TRIMMEL „Think and Sing“ basiert darauf, Erkenntnis weniger aus der Theorie als aus dem entspannenden „Wohlbefinden“ zu suchen: Auf Gedankensprünge und Verspieltheit folgen freiere Passagen sowie ein Suchen nach der Mitte. Poetisch ist GABRIELE PROY: sie lässt den Schmuckstein „Opal“ in seinen vielen Farben, glasklar, bis fett- und wachsartig, funkeln. Schließlich rundet Rote-Brille-Serien-Mitbegründer WALTER BACO mit seiner obligatorischen Improvisation das reine Klavier-Solo-Programm ab.

Darauf folgen die Stücke für Cello-Solo: Der Deutsch-Brite GERHARDT MÜLLER-GOLDBOOM liefert mit „Sabi“ ein sieben-Miniaturen-Werk mit Bezug zum Zen-Buddhismus, wo eine musikalische Grundstruktur ihre spurenreiche Wandlung erfährt. Dramatisch dürfte „Guillotine“ des polnischen Komponisten und Cellisten TOMASZ SKWERES werden: es ist mit einer brutalen, rituellen Motorik ein letzter Aufschrei vor der absoluten Zerstörung. Mit „L´espressione di non manipolare il mio clima in permanenza“ scheint SELOUJANOV spitzbübisch einen Bezug zur aktuellen Klimadebatte zu nehmen, auf Deutsch: „Ausdruck, mein dauerhaftes Klima nicht beeinflussen zu lassen“. – Dazu wird WALTER BACO bestimmt eine geeignete Lektüre finden.

                           
Weiterführende Info auf www.rotersalon.at

Wann: 28.11.2019, 19h30
Wo: Roter Salon der OESTIG LSG, Wipplingerstraße 20 EG, 1010 Wien
Freie Spende
Reservierungen unter: rotersalon@oestig.at

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